In der letzten Zeit werden die örtlichen Feuerwehren wieder verstärkt zu Schornsteinbränden alarmiert. Die Verteuerung von Öl und Gas hat dazu geführt, dass viele Wohnungseigentümer wieder mit Holz und Kohle heizen. Durch die Verwendung dieser festen Brennstoffe ist auch die Anzahl der Schornsteinbrände gestiegen.
Nachfolgende Hinweise geben Informationen zum Aufbau verschiedener Schornsteine, zu den möglichen Gefahren und zum richtigen Verhalten bei einem Schornsteinbrand.
Schornsteine sind gemäß DIN 18160 aus Bauprodukten hergestellte Abgasanlagen, die der Ableitung von Abgasen von Feuerstätten dienen. Für die Entstehung eines Schornsteinbrandes sind insbesondere die feststoffbefeuerten Feuerstätten von Bedeutung. Waren früher eher nur im ländlichen Bereich feststoffbefeuerte Öfen vorhanden, sind aufgrund der gestiegenen Energiekosten mittlerweile auch immer mehr Kamin- und Kachelöfen in innerstädtischen Bereichen in Betrieb. Dies führt dazu, dass es nun auch hier vermehrt zu Schornsteinbränden kommt und deren Zahl in den letzten Jahren erheblich angestiegen ist.
Je nach Brandverlauf sind die Anzeichen eines Schornsteinbrandes unterschiedlich. Schlagen die Flammen unmittelbar aus dem Schornstein und ist der Querschnitt des Kamins noch in einem ausreichen den Maß offen, dann ist die eigentliche Kaminwirkung noch vollständig erhalten. Ein solches Erscheinungsbild ist auch beim Ausbrennen durch den Schornsteinfeger vorhanden. Bei dieser Art der Verbrennung kommt es kaum zu einer Rauchentwicklung.
Treten aus dem Kamin pulsierende Rauchwolken aus (ähnlich den Anzeichen an einer Tür zu einem Brandraum kurz vor der Durchzündung von Rauchgasen), hat sich der Querschnitt aufgrund des aufgequollenen Glanzrußes wesentlich verjüngt und die Luft kann nicht mehr ungehindert in ausreichender Menge durch den Schornstein ziehen. Bei einem Schornsteinbrand haben sich die im Inneren des Schornsteins befindenden Ablagerungen (Glanzruß, Teer, usw.) entzündet. Durch den Brand quellen diese Ablagerungen bis zum 7-fachen auf und verengen immer weiter den Querschnitt, bis hin zum kompletten Verschluss. Damit dies bereits im Vorfeld verhindert wird, müssen Schornsteine regelmäßig durch den Schornsteinfeger gereinigt werden. Kommt es widererwartend doch zu einem Schornsteinbrand und die Feuerwehr muss tätig werden, so wird in der Regel mit Hilfe des Kaminkehrerwerkzeuges versucht die Ablagerungen zu lösen und ein Verschließen des Querschnitts zu verhindern. Öffnungen in verschlossenen Kaminen dürfen niemals durch das Einwerfen von Steinen oder Ähnlichem geschaffen werden. Hierdurch kann es zu Beschädigungen des Innenrohres kommen, was sich im ungünstigsten Fall nachteilig auf den Brandverlauf auswirkt. So könnte beispielsweise der Mantelstein wesentlich stärker erwärmt werden als erlaubt, die Gefahr der Rissbildung würde steigen und die Statik des gesamten Schornsteins könnte erheblich beeinflusst werden. Weiterhin könnten die Bruchteile des Innenrohres den Querschnitt des Kamins zusätzlich verkleinern.
Im Hinblick auf die Wärmeübertragung auf benachbarte Bauteile stellen Durchdringungen mit Wänden, Decken oder der Dachkonstruktion sowie sämtliche Öffnungen wie Rauchrohranschlüsse, Putztüren, usw. besondere Gefahrenschwerpunkte dar.
Wichtiger Hinweis: Niemals darf ein Kaminbrand mit Wasser gelöscht werden. Beim Kaminbrand entstehen Temperaturen von ca. 1.500 Grad. Das Wasser würde sofort verdampfen, was zu einer dramatischen Volumenvergrößerung führt (1 Liter Wasser = ~ 1.700 Liter Dampf). Der Kamin reißt und der Brand würde sich ausbreiten.